Also, für einen Expat ist es ganz natürlich zynisch zu sein, Zynismus ist schließlich gegen gesellschaftliche Grundwerte gerichteter Sarkasmus, das Letztere eine herabwürdigende Stilform und wenn die gesellschaftlichen Grundwerte nicht die eigenen sind, wie hier in Asien, ist man schnell Zyniker.
Außerdem ist das Leben viel, viel zynischer als ich je sein kann. Siehe hier (http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,657563,00.html), eine Mannschaft fußballspielender ERDNUSSverkäufer wird in Lateinamerika für eine paramilitärische Einheit gehalten, entführt und umgebracht. Geht es noch zynischer, wenn man da oben im Himmelszelt sitzt und das alles lenkt?
Deswegen habe ich schon in frühester Kindheit beschlossen, keine göttlichen Entitäten anzubeten***. Entweder sind sie desinteressiert und lassen uns alleine rummachen, ohne Eingriff oder sie denken sich all die Grausamkeiten aus. In ersterem Fall sind die Götter dann ehr hoch wohnende Nachbarn, aber nicht anbetungswürdig und im zweiten Fall würde ich ihnen maximal eine Latrine weihen, aber keine Kirche.
So, bäh.
*** Höchstens auf Gegenseitigkeit. Ein Wunderchen hier gegen ein kleiens Gebetchen etc.
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