Es ist heute einfach an der Zeit, einmal ein dunkles Kapitel meiner Zeit in Taiwan zu offenbaren. Es ist jene Zeit von 2006-2011, als wir bei Jhongli ein Reihenhaut hatten. Schon oft hatte ich hier berichtet, wie sehr einige Nachbarn nervten, die kleptomanische zur linken, die Hundeleinen und meine damalige ausgesprochen hässliche Casio-Armbanduhr entwendet hatte (Gott sei Dank), die andere Dame, die ohne Tiere zu haben Kot in Eimern sammelte und zwecks Ackerbau und Viehzucht hinter unserem Küchenfenster ausgoss, der mysteriös verschwundene kleine Hund, der entweder (a) von Nachbarn gegessen worden ist (vgl. Hundemästerei in einem Nachbarsgarten, wie Hänsel- und Gretel im Käfig, nur ohne so schönes Ende) oder (b) von der kleptomanischen Nachbarin verkauft wurde oder (c) von einem freilaufenden bissigen Nachbarshund in Ponygröße totgebissen wurde. Der geneigte Leser möge diese Geschichten nicht verallgemeinern, die anderen Nachbarn waren sicher nett, wenn auch gefährlich, wenn sie volltrunken und ohne Licht am Wochenende die schmale Gasse entlang mit dem Toyota... OK, lassen wir das. Der Auszug war sicher das sinnvollste was wir tun konnten.
Tatsächlich unterscheidet sich so ein Reihenhaus auf dem Lande im Taiwan doch etwas von der Umgebung im niedersächsischen Flachland, auch wenn alles bis auf die paar Palmen (bald darauf abgeholzt) recht ähnlich aussah. Hier im Bild sind einige wenige Utensilien, mit denen wir in der Schlussphase den ein oder anderen Streit aus dem Wege gehen wollten. Irgendwer hatte sich über Hundegebell beschwert.
Tag und Nacht knallten Feuerwerkskörper dort in der Gegend, u.a. weil damit Brieftauben zum Formationsflug dressiert wurden. Die Brieftauben wurden übrigens immer wieder von merkwürdig hohen Türmen gestartet. Dagegen kann man etwas tun.
Meine Frau mahnte mich immer wieder zur Mäßigung aber ich gebe zu, nach dem erfolgreichen Vertreiben eines fliegenden Händlers, der neben mir sein Megaphon eingeschaltet hatte, doch möglicherweise mit dem Ankauf von einigen günstigen alten Fahrzeugen von einem benachbarten Schrottplatz etwas übertrieben zu haben.
Mehr oder minder. War auch recht schwierig in der Wohngegend Parkplätze für das viele Zeug zu finden.
Sich in andere Kulturen zu integrieren ist halt nicht einfach, aber mit dem richtigen Blickwinkel aus dem Cockpit entwickelt man doch recht schnell Verständnis für einvernehmliche Lösungen.
Marschflugkörper "Großer Darmwind II" vor unserem Haus aufgestellt.
Die Fahrzeuge zu betreiben ging dann doch etwas ins Geld, von wegen Schmieröl und Treibstoff.
Hier im Bild unser alter Opel Corsa (rechts hinten vor der Garage).
Letztlich war es doch eine schöne Zeit damals in Jhongli, man kann richtig wehmütig werden, wenn man die alten Bilder sieht.
4 Kommentare:
;-)
Meine eine Freundin (stammt aus Kasachst., ehem. UdSSR und ist eigtl. relativ abgehärtet, bei dem, was sie so alles schon in ihrem Leben erlebt hat)und ihr Mann könnten die Fahrzeuge sicherlich auch gut gebrauchen, beim durchschnittlichen Dauerstreit in einer dicht bebauten Reihenhaussiedlung, hinter dem Lärmschutzwall der Schnellstraße, der einen auch das Gequieke und Geschrei aus dem hinter der Schnellstraße befindlichen Schlachthof nicht hören lässt, hier in D... ;-)Zum Beispiel, wenn wieder einmal jmd. einen Kaminofen anschafft und den Schornstein so baut, dass er direkt neben dem Kinderzimmerfenster der Nachbarn endet. Die Stadt prüft dann erstaunlicherweise erstmal, ob man dort überhaupt ein Kinderzimmer einrichten durfte und Gerichtsverfahren dauern lange. Zum Glück werden sie aber idR von denen gewonnen, die Recht haben. Die Siedlung ist eine Goldgrube für Anwälte... Ab und zu kommt eine alte Schulfreundin aus K. zu Besuch (meine Freundin bekommt zu wenig Urlaub, um zusätzlich zum Familienurlaub, Zeit zu haben in die Heimat zu reisen (Flug plus 1-2 Tage Busreise). Dafür ist die Schulfreundin als erfolgreiche Geschäftsfrau dann auch mal bereit auf einer ihrer vielen Reisen, meine Freundin plus Familie zu besuchen. Sie sieht Sh. übrigens optisch sehr ähnlich und auch, was das geschäftliche angeht... Alle Achtung! Hat z.B. mittlerweile eine Eigentumswohnung in Traumlage am Mittelmeer. Lass den Kopf nicht hängen. Das wird schon!
haha
verkaufst du mir den Großen Darmwind ?? Hab bald wieder meeting mit meinem chef und in der stadt brauchst die sowieso net ;-)
In Taiwan würde ich kein Reihenhaus mehr kaufen. Man braucht schon etwas Abstand. Allein die dünnen Wände. Wenn der Nachbar früh morgens aufs Klo geht, dann wird man wach. Als ob er direkt neben dem Bett ....
Auf großem Grundstück, alles andere macht hier keinen Sinn.
Verklagen tut man sich hier nicht so viel, außer straßenverkehrsbezogen, auch die Helfer wie schon mal erwähnt ;-)
Kommentar veröffentlichen