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Donnerstag, Februar 07, 2013

In der Presse: Säuglingstod und flüchtiger Brite

Zwei Themen dominieren derzeit die Medien in Taiwan, insbesondere das TV-Programm:

Der flüchtige Brite Z.D. (http://bobhonest.blogspot.tw/2013/02/taiwans-prasident-will-sich-um.html), der in Taiwan in einem unter Ausländern umstrittenen Verfahren wegen Trunkenheit am Steuer mit Fahrerflucht und Todesfolge zu vier Jahren Haft in zweiter Instanz verurteilt worden ist und schon im August das Land verlassen hatte, hat sich wieder zum Dauerbrenner in den Medien entwickelt. Keine Mittagspause und kein Abendessen in der Firma vergeht, ohne dass immer wieder die selben Bilder von der damaligen Festnahme von Z.D. über den Schirm flimmern. Selbst der "Präsident Taiwans" hat sich ja schon in die Debatte eingeschaltet, wegen diesem Verfahren wurde schon die künftige biometrische Vermessung von ein- und ausreisenden Ausländern angekündigt und man kann befürchten, dass diese Angelegenheit die taiwanische Sichtweise auf westliche Ausländer auf längere Sicht bestimmen wird. Links: http://www.taipeitimes.com/News/taiwan/archives/2013/02/02/2003554039 und http://www.ettoday.net/news/20130129/158757.htm (letzteres Chinesisch).

Der andere Fall ist ein besonders schrecklicher: In Taiwan sind viele Elternpaare nicht in der Lage, sich tagsüber selbst um die Kinder zu kümmern, auch bei mir selbst ist das nicht anders, daher hat man entweder die Schwiegermutter/Großmutter oder eine Privatperson beauftragt, das Kleinkind zu betreuen. Bei einer solchen "Kindschwester", die bis zu 5 Säuglinge bei sich zu Hause betreut hat, kam es nun zu einem schrecklichen Unglück. Die Pflegerin hatte einem Säugling eine Computermaus mit besonders langem Kabel (PC-Typ, nicht der Notebook-Typ mit kurzem Kabel, war im TV zu sehen) zum Spielen gegeben und der Säugling erdrosselte sich damit und ist verstorben. Die im Krankenhaus von der Polizei befragte Pflegerin sah sich daher längere Zeit außer Stande, sich um die weiteren Säuglinge zu kümmern, so dass während der Befragung ihr Handy klingelte und die einzig im Haus verbliebene "Pflegekraft", ihr Sohn im Teenageralter, die Mutter informierte, ein weiterer Säugling sei gerade verstorben, erstickt an der Milch. Als "junger Vater" weiß ich durch Predigten von Frau und Schwiegermutter, wie leicht Babys an wieder hochkommender Milch ersticken können. Bei uns kümmert sich meine Schwiegermutter tagsüber um Junior. Im Ausländerforum war der ein oder andere schnell dabei, taiwanische Eltern zu kritisieren, weil sie sich nicht selbst um den Nachwuchs kümmern, ich will jetzt als selbst Schwiegermutter-als-Nachwuchspflegerin Betroffener nicht mal auf das selbstgerechte Statement verweisen. Meine Schwiegermutter ist in Sachen Kindergroßziehen freilich ein Profi, laut Zählung meiner Frau ist unser Junior der Elfte, den sie zumindest zeitweilig mit großgezogen hat.
http://focustaiwan.tw/ShowNews/WebNews_Detail.aspx?Type=aSOC&ID=201302030006


1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Taiwan hat also ein seltsames Rechtsverständnis - könnt man aus dem Fall herauslesen.

Aber kein Problem - da kann es sich mit Bayern ja die Hand geben:

Zitat:"
Fall Mollath: Augsburger Staatsanwaltschaft lehnt Ermittlungen ab

Marcus Klöckner 27.02.2013

Anwältin zeigt sich empört und fragt, "wann endlich nach Gesetz und Recht entschieden" wird

Die Staatsanwaltschaft in Augsburg hat entschieden, dass sie keine Ermittlungen gegen Dr. Klaus Leipziger und Amtsrichter E. einleiten wird. Gegen Leipziger und Amtsrichter E. hatte Rechtsanwalt Gerhard Strate, der Mollath vertritt, am 4. Januar eine Strafanzeige wegen des Verdachts der schweren Freiheitsberaubung gestellt. ..."

weiter auf :
http://www.heise.de/tp/artikel/38/38660/1.html