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Mittwoch, August 11, 2010

Roadies, Globus: bye bye


Meine Frau mag ab sofort kein westliches Essen mehr, weil sie auch alles andere vom Westen nicht mag, bin ich ja ihr zu Liebe schon an den hinteröstlichsten Tellerrand der Weltscheibe nach Taiwa(h)n gezogen, da wo wie bereits bekannt die einäugigen Seehunde auf den letzten Klippen vor dem Wasserfall in die Unterwelt Teresa Teng Lieder singen. Hier lebe ich wacker mit dauergrinsenden und kichernden Kollegen, esse Reis, Reis, Reis, Reis, Reis den ganzen Tag bis zu dreimal täglich und muss es sogar ertragen wenn Kollegin P. sich mehrmals täglich im Nachbarcubical über den Tisch beugt, dabei ihren Ultraminirock hebt und mir ihre Höschenfarbe des Tages vorzeigt. Neulich blau, gestern weiß. Gemein war das Pflaster neulich am Po, da hatte ich mich fast schon entschlossen, mich an die UNO zu wenden oder irgendeine Männerschutzorganisation. Es meiner Frau zu erzählen hatte auch nichts gebracht, nein, ich solle nicht früher nach Hause kommen.


Mülldichte erstaunlich gering. Garten vom Roadies. Der Inhaber beobachtet sich hier bewegende Taiwanesen bisweilen mit großem Misstrauen. Er arbeitet sowieso nur zum Spaß. 

Jetzt wird alles noch schlimmer, meine Frau will nicht mehr ins Roadies, jenes Lokal, das von einem amerikanischen Atom-U-Boot-Kapitän betrieben wird und das ich zum "einzigen Platz in (Nord)Taiwan, der mir gefällt" ernannt habe, des müllfreien großen Gartens wegen. Statt Sams Spezialburger ohne Brötchen (Bild), mit Käse und Zwiebeln, gibt es jetzt in einer kleinen, muffigen, nach rohem Fisch stinkenden japanischen Sushi-"Bar" für meine Frau rohen Fisch und für mich den Kinderteller aus Reis, Reis, Reis, Reis und Reis (mit etwas Fleisch dran gekocht). Dazu lauwarmen REISwein. Na immerhin.
Kein Wunder, dass die meisten Ausländer hier Drogen oder Tabletten nehmen oder zum Trinker geworden sind. Wenn die Kollegin P. mit ihrer Gaderobenfehlfunktion nicht wäre, wäre ich sicher auch schon depressiv. Und oh Schreck, P. will kündigen. Am Ende wird sie von einem männlichen Kollegen ersetzt, der mir dann immer seinen Hintern an die Cubicalscheibe drückt.
Mal gucken, was die anderen hier alle schlucken. Prozac oder so. Vielleicht versuche ich es derweil mal mit Frauengold.

Euer Ludigel,

von ganz Rechts von der Weltkarte

P.S.: Taiwanesen, wenn schon im Roadies gesichtet, fotografieren immer ihr Essen. Hier ein Blogbericht von Einheimischen. http://paine0602.blogspot.com/2010/04/roadies-cafe.html. 
Meine Frau zwingt mich auch manchmal, das Essen zu fotografieren ;-)

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