Update unten!
Wie hier (Link <<--links klicken) gemeldet, hat sich ein grünes Marschtal durch den Taifun Marakot in Taiwan in einen reißenden Fluß verwandelt und ein mehrstöckiges Hotel umgerissen, das wie ein Bauklotz umfiel, Gott sei Dank geräumtermaßen.
Nun hat man bei den Aufräumarbeiten, so wird jedenfalls auf taiwanesischen Webseiten gemeldet, unter dem Fundament des Hauses im Erdboden zwölf verschüttete alte Häuser gefunden, mitsamt skelettierten Leichen im Inneren. (Update: ein Teil der Häuser kann auf diesem Foto --LINK-- gesehen werden, die eckigen Tore unten links in der ersten Reihe!) Nachforschungen sollen ergeben haben, dass die Häuser vor 37 Jahren bei einer ähnlichen Katastrophe von einer Schlammlawine verschüttet worden sind, ganz so wie diesmal (Link <<--links klicken) auch ein ganzes Dorf verschüttet wurde. Die Erinnerung an die 12 Häuser und die Opfer hatte sich im Nebel der Zeit verloren.
Ein aus dem diesmal verschütteten Dorf geretteter Mann hat berichtet, er sei mit Frau und Söhnen in seinem Haus gewesen und binnen Sekunden sei alles voller schwarzem Schlammwasser gewesen, das mit Gewalt in die Lungen durch Mund und Nase gedrängt habe. Seine Frau habe noch gesagt, "Oh Gott ich ertrinke" und er habe sie schnell aufgefordert den Mund fest zu verschließen, aber sie habe so schnell nicht hören können und ist gestorben. Er selber habe den Mund zugemacht, trotzdem aber ständig Schlammwasser im Körper gehabt. Er sagte, er habe ständig erbrechen müssen und sich gleichzeitig mit äußerster Kraft durch die Schlammflut nach draußen kämpfen müssen. Blanker Horror.
PHOTOS aus der Gegend im Süden Taiwans: http://www.zeit.de/online/2009/33/bg-taifun-morakot?2 <<--links klicken Update: Es wird diskutiert, ob Tunnel, die teilweise mit Sprengstoffen in die Bergwände über den beiden überfluteten Dörfern getrieben worden sind, die Ursache dafür sind, dass die riesigen Schlammfluten entstanden sind. Die Tunnel sollten sinnigerweise Wasser zwischen zwei Reservoirs transportieren.
http://www.etaiwannews.com/etn/news_content.php?id=1033755&lang=eng_news&cate_img=logo_taiwan&cate_rss=TAIWAN_eng <<--links klicken Eine andere Theorie besagt, dass Bambusanpflanzungen, die wegen der windschützenden Eigenschaften des Bambus angelegt worden sind dafür verantwortlich sind, weil Bambuspflanzen sehr leichtes Wurzelwerk haben. Möglicherweise hat also der Mensch hier gesprengt und gelockert und die Katastrophe damit begünstigt.
Update:
Gestern wurden die "Geisterhäuser" im Fernsehen gezeigt. Der reißende Fluß, der jetzt mitten durch das Tal geht, hat quasi einen Querschnitt in der Landschaft erzeugt. Dadurch sah man deutlich, wie über der Erde einige schäbige Wellblechhäuser einfach auf das Dach darunterliegender Häuser gebaut wurden. Es waren perfekt erhaltene einfache Quaderhäuser, im Prinzip wie eine breite Garage, eine ganze Zeile davon. Akkurat hatten sie die Rolltore geschlossen. Sogar sauber waren die Rolltore, alle mit dunkelroter Rostschutzfarbe gestrichen und perfekt konserviert. Auf grauem Beton sieht man deutlich rote chinesische Schriftzeichen, wie man sie früher hatte, als es noch nicht so viele Leuchtreklame gab. Leider konnte ich nicht lesen, welche Waren hier feilgeboten wurden.
Was erwartet einen hinter den Toren? Leichen, sagt das Fernsehen. So wie ich die Hauseingänge in Taiwan kenne, wird dahinter wohl ein altes Moped stehen und die Familie lebt in dem Laden/Garagengeschäft dahinter und normalerweise darüber (gab es einmal einen zweiten Stock oder waren die Häuser vor 37 Jahren einstöckig?).
Ich kann mir richtig vorstellen, wie die Mutter die Kinder hereinruft. "Kommt schnell, wir machen die Tore zu". "Das wird halten", sagt Vater und klopft mit den Fingerknöcheln liebevoll an das neue Tor. Die neuen Tore halten ewig, sagt er. Dann versammelt sich die Familie im Innern und freut sich über den "Taifunfrei-Tag" im hektischen und urlaubslosen Leben Taiwans. Man sitzt bei einer Mahlzeit beisammen, draußen hört man den Sturm, der Bäume und Schilder umreißt. Doch die neuen Tore klappern nur, so wie auch bei uns zu Hause die Metallfensterläden im Wind klappern. Dann fällt der Strom aus und man hört ein lauter werdendes Rauschen...
Hoffen wir, dass sich von unserer fiktiven kleinen Familie niemand in eine sichere Unterkunft im(!) Haus retten konnte vor der Flut. Wer Katastropenfilme gesehen hat, will sich jetzt vielleicht in die Gefriertruhe retten. Doch der schnelle Tod durch Ertrinken wäre besser, denn geschlagene 37 Jahre hat sich niemand gekümmert, man hat einfach die nächsten Häuser drauf gesetzt.
Niemand hat die Leichen geborgen oder gar versucht, Verschüttete zu retten.
Auch das andere Dorf, das jetzt im Jahre 2009 verschüttet wurde, ist nach nunmehr 11 Tagen seit der Schlammflut unter einen glatten Sandschicht begraben. Niemand denkt an Ausgraben.... [Update: am 12. Tag nach dem Taifun meldet die Taipei Times, man wolle die Leichen ausgraben]
Der Präsident übernimmt die volle Verantwortung, sagte er gestern im Fernsehen. "Was heißt das", fragte der amerikanische Journalist. "Ich werde die Schuldigen bestrafen", tönte er da. Oh du verfluchter "Hardvard-geschulter" smarter Karrierepolitiker, wie wäre es da alternativ, mit einem Klappspaten mit dem Ausgraben anzufangen...
4 Kommentare:
Wenn man grade alles verloren hat, keinen Ort an dem man bleiben kann - dann hat der Bau von einem neuen Haus halt eine hoehere Prioritaet als Tote auszugraben. Kann man schon irgendwie verstehen.
Gibt es denn Bilder von den Geisterhaeusern?
Kamen im TV, habe sie leider nicht online gesehen. Suche noch mal...
Wie oben ergänzt:(Update: ein Teil der Häuser kann auf diesem Foto --LINK-- gesehen werden, die eckigen Tore unten links in der ersten Reihe!)
http://i.dailymail.co.uk/i/pix/2009/08/09/article-1205349-0601069E000005DC-159_634x402.jpg
Danke fürs Update!
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