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Donnerstag, August 06, 2009

Gnadenlos enthüllt: alle meine taiwanesischen Freunde

Wie sagte einst der Chef der Olsenbande, "der Hund ist der beste Freund des Menschen [Korrektur:*** er sagte, der Jüdländer ist der beste Freund des Menschen, gleich nach dem Schäferhund ***]" und als solche sind einwandfrei Chi-Chi und A-Bi neben unserem eigenen Husky "Atilla" meine besten Freunde in Taiwan. Und natürlich "Schnippie" (von mir getauft), ein schwarzer Hund, der als wenige Wochen alter Welpe plötzlich von selbst in unserer Straße auftauchte (ausgesetzt? Es ist ein recht beliebter Hundeaussetzungsort, wohl weil Dorfrand) und sich einfach einen fiesen großen schwarzen Kettenhund als väterlichen Mentor suchte. Jetzt bewacht er einfach den selben Hof in Concerto mit dem großen schwarzen und wird daher vom Hofbesitzer mit gefüttert, sogar ohne Kette. Cleveres Kerlchen.
Mir hat er neulich stolz einen kleinen Damenschuh gezeigt, den er irgendwo geklaut hatte. Die Einheimischen stellen ja immer ihre Schuhe vor der Tür ab. Fieser Moment, als er den Schuh vor mir abgelegt hat und ein paar Meter zurückgetreten ist. Gut, dass gerade kein Nese in der Nähe war, sonst hätte es geheißen, siehste, der Daily Apple hat doch recht, traue keiner Langnase. Ein durchfahrender betrunkener Toyotapilot hat mich ja einst als Gemüsedieb bezeichnet, oder irgendwas in der Art, weil meine Hunde auf einem Trümmergrundstück herumschnüffelten (wo alle ihren Müll abladen). Hat sich dann ja nicht rausgetraut, aus dem Haus, in dem Frau*** und ich ihn schließlich gefunden hatten. Aber ich schweife ab.


In Taiwan wird man so freundlich aufgenommen, dass es förmlich umwerfend ist...


Zweibeinige Freunde. Nun ja, die gibt es natürlich auch. Wie folgt:

Kollege B.: Ist mein bester Freund hier, sagt meine Frau. Redet 12 Worte im Jahr mit mir obwohl er eigentlich einigermaßen Englisch kann, aber ach, ich könnte ihn ja auslachen und dann würde er sein Gesicht verlieren. Steht oben auf der Liste, weil er mir mal eine Flasche Whisky (Black Label) geschenkt hat. Irgendwo besser als Reden, Whisky hilft hier manche Magenverstimmung zu kurieren, wenn man mal wieder Freibankfleisch oder schwarf gewürzten Straßenhund gegessen hat (Schnippie sieh dich vor, manche unserer Nachbarn haben einen gesegneten Appetit, deine drei Vorgänger saßen zum Schluss dick im Käfig und wahren dann nie wieder gesehen...)


Heiraten ist auch eine Möglichkeit Freunde zu finden. Die Dame hier will aber inkognito bleiben. Man achte auf den maskierten Trauzeugen.


Kollege St.: Mein zweitbester Freund, weil er mir nur eine Flasche japanischen Whisky (igitt) geschenkt hat, sonst alles wie oben.

T.: T. war der dritte Mann im Gefolge von B. und St., die mich bei meinen initialen Reisen nach Taiwan wortlos aber schneidezahnblitzend gnadenlos im Trio in Grund und Boden gegrinst haben. T. hat mir aber nie alkoholische Getränke oder etwas anderes geschenkt und hat sich weggeduckt, als ich ihn auf seiner eigenen Hochzeit begrüßen wollte. Zu scheu, sagt meine Frau. Setz "be" davor und was dahinter, dann kommt es ehr hin, denke ich. Mein drittbester Freund hier, keine Frage.

Kollegin S.: Hat mir auf Englisch gesagt, ich sehe aus wie "der dicke Polizist bei Heroes" und ihr rutscht beim Sitzen immer die Hose runter. Insebesondere wenn sie sich ohne Stuhl vor den Schreibtisch hockt und sich mit beiden Händen an der Schreibtischplatte festhält. Eigentlich ist sie mir von allen die liebste. Ist der Polizist wirklich so dick? Habe prompt wieder Heroes gesehen, aber da war dieser eklige Kerl mit dem Rückenausschlag, der sich gerade in eine Spinne verwandelt hat und mich an meine Anfangszeit in Taipei, mit buntem Ausschlag (einmal hatte ich sogar rote Kreise auf der Haut!) erinnert hat.

Kollegin M.: Gilt als die Blockschöne bei uns im Büroblock und ist einmal ausversehen in mich reingerannt, als sie den in Lateinamerika aufgewachsenen Kollegen bezirzt hat (der ist mittlerweile gegangen, grins). Sie stieß dabei einen spitzen Schrei aus und ich sagte "my pleasure". Ich finde sowas verbindet.

Kollegin Ph.: Hat mir neulich einen Keks geschenkt und mich aufgefordert noch einen zweiten zu nehmen. Da sie kriminell kurze Miniröcke trägt, täglich, wegen der man sie in Afghanistan mit mehreren Talibaneinheiten und schweren Waffen jagen würde, ensteht hier eine große Freundschaft, da bin ich überzeugt.

Und natürlich sämtliche Angehörigen der Familienbande.

Klaro.

*** meine Frau ist wirklich furchterregend.


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