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Mittwoch, Juni 01, 2011

Schwiegermutter-Erpresser bieten Teilentschädigung (Update)

In der endlosen Saga um meine leichtgläubige Schwiegermutter, die Erpressern (die sie wegen erfundener Straftaten mit Gefängnis bedroht haben und sich als Polizisten ausgegeben*** haben) 800.0000 Taiwandollar überlassen hatte (umgerechnet etwa 20.000 Euro, bislang war irrtümlich von einer Million Taiwandollar berichtet worden) haben wir jetzt ein neuerliches Entschädigungsangebot erhalten. Ursprünglich hatte uns der noch minderjährige Geldbote, der das Geld entgegen genommen hatte, schon vor ca. einem Jahr eine Kompensation von Sage und Schreibe 10.000 Taiwandollar, also 250 Euro angeboten, was Schwiegermutter und meine Frau abgelehnt hatten. Nach taiwanischem Rechtsritus führt eine akzeptierte Kompensationszahlung in der Regel zur Strafminderung.

 Überfüllte Zelle in Taiwan (Pressefoto)

Nun hat wohl der Juniorgangster schon seinen Jugendprozess gehabt, da waren wir nicht dabei. Für die erwachsenen zwei Haupttäter und ihre Gehilfen steht die Urteilsverkündung noch aus, der Termin für eine Wiedergutmachungszahlung ist eigentlich schon seit dem 31.01. abgelaufen (Vorbericht: http://bobhonest.blogspot.com/2011/04/schwiegermuttergangster-verurteilt.html). Jetzt ist zumindest eine der Familien der Täter auf uns zu getreten und hat 100.000 Taiwandollar Kompensation angeboten, also umgerechnet 2.500 Euro. Die würden wir also nur erhalten, so verstehe ich die kuriose taiwanische Rechtslage, wenn wir da Angebot akzeptieren und der betreffende Täter dann Strafminderung erhält. Akzeptieren wir nicht, macht der Täter auf mittellos und wir erhalten vermutlich auch im Zivilprozess nichts.

Wir haben das Angebot aber abgelehnt, in Taiwans Gefängnissen gibt es manchmal sogar leckere Teigtaschen, die soll derjenige welche ruhig ein bisschen länger genießen auf unsere Kosten.

Kulturell interessant: Man beachte, wie hier Familien verhandeln und nicht Individuen. Typisch chinesisch-kulturelles Prinzip.Auch wenn es hier nichts mehr zu verhandeln gibt außergerichtlich, es sei denn, sie würden den Geldbeutel weit aufmachen.


*** Weil auch vom Gericht eine völlig grundlose Haftantrittsaufforderung an Schwiegermutter verschickt wurde (nachdem sie den Fall angezeigt hatte), wenn auch auf einen anderen Namen ausgestellt, ist nie ganz klar geworden, ob echte Polizisten oder Gerichtsbeamte an der Abzocke beteiligt waren oder nicht. Irrläufer oder Einschüchterungsversuch? Außerdem war ihr erster Anzeigeversuch im Papierkorb verschwunden. Alles nur Zufall ;-)

P.S.: Persönlich vorbeikommen will die Sippschaft des Täters auch noch. Na wunderbar, mehr kann sich Schwiegermutter ja nicht wünschen, nachdem sie schon bei der ursprünglichen Tat durch einen Besuch von diesen Leuten in Angst und Schrecken versetzt worden war. Sie wollen sich entschuldigen, sagen sie. Sicher, mit Opa Ping vom Dorfe, der dann Schwiegermutter seinen Trick "Betelnusspriem-Weitspucken ohne Zähne" vorführt. Wir lassen der Sippschaft mitteilen, sie mögen zu Hause bleiben, wenn sie nicht weitere Anzeigen wollen.


Vorgeschichte:
http://bobhonest.blogspot.com/2011/01/ludigel-vor-gericht-in-taiwan.html

Chronologischer Überblick: http://bobhonest.blogspot.com/2010/04/zusammenfassung-falsche-undoder.html

Verwandte Themen:

Brite wegen Fahrerflucht und tödlichem Unfall verurteilt:
http://bobhonest.blogspot.com/2011/03/taiwan-gericht-verurteilt-briten-wegen.html

DEUTSCHE Häftlinge in überfüllten Zellen in Taiwan:
http://bobhonest.blogspot.com/2010/09/deutsche-in-uberfullten-zellen-im.html

Deutscher auf dem Highway in Taiwan angeschossen: http://bobhonest.blogspot.com/2008/10/german-citizen-got-shot-at-on-highway.html

Schwiegermutter entführt und ausgelöst: http://bobhonest.blogspot.com/2008/10/kidnapped-mother-in-law.html

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