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Mittwoch, September 12, 2012

Deutscher Bubbletea im Taiwan-Fernsehen

Gestern Mittag in der Kantine flimmerte ein Beitrag über "taiwanischen" Bubbletea in Deutschland über den Schirm, den meine Frau kurz subsummierte. Gezeigt wurden die oft bunten Getränke, wie sie in Deutschland als taiwanisch kredenzt werden und der Sprecher merkte an, die Deutschen hätte da jetzt Sorgen und Nöte der Reinheit / Gesundheit wegen. Allerdings seien, so der Sender, die Zutaten nicht taiwanisch sondern aus anderen Ländern gekauft. Schon war der Kurzbeitrag wieder vorbei und er deckt sich jedenfalls mit meinem eigenen Eindruck.

Hier in Taiwan ist ein Bubble-Tea (Pearl-Tea) ein süßer Milchtee (gibt es auch mit halb-Zucker oder ohne Zucker!) und schwachsüßen schwarzen Geleekugeln drin.

Mein Eindruck aus der Presse ist hingegen, das er in Deutschland oft quietschbunt und mit gummibärchenartigen Einlagen serviert wird, die z.T. noch schreiend-suß gefüllt sind. Hier ein Bild, wie der Bubble Tea in Taiwan aussieht: http://en.wikipedia.org/wiki/File:Bubble_Tea.png

Als ich das Thema mal ergoogelt habe (ohne mir Links zu merken) bin ich auf Business-Foren (Export-Import-Foren) gestoßen, in denen offenbar oft taiwanische Geschäftsleute mit Sitz in Deutschland Instantpulver, süße Kugeln und süßes grellbuntes Sirup für das Getränk anboten, wobei ich sofort den Verdacht hatte, diese könnten evt. aus China oder dergleichen gekauft sein - eine Packung wirkte mit merkwürdigen Bedruckungen irgendwie vietnamesisch auf mich. Einen Unterschied macht das schon, schließlich hat Taiwan eine Lebensmittelbehörde, die Nahrungsmittel kontrolliert, die "Food and Drug Administration" (FDA) nach US-Vorbild.

Sollten Sie nun in Deutschland den grellbunten Bubbletea mit zuckrigen Kügelchen trinken? Das müssen Sie selber entscheiden, wenn dann würde ich nur einmal im Monat vorschlagen, des Zuckerspiegels wegen und damit die Zutaten aus Vietnam oder von sonstwo auch mal wieder raus kommen aus dem Körper.

Sollten Sie in Taiwan einen echten Perltea/Bubbletea trinken? Sicherlich. Ich trinke ihn alle paar Wochen mal und einmal die Woche ist sicher okay, öfter möchte ich einen süßen Milchtee mit industriell gefertigem Gelee auch hier nicht zu mir nehmen. Selbst Tee kochen ohne Zucker ist sicher viel bekömmlicher.

Sollten Sie Bubble-Tea - Anbieter sein und sich über diesen Beitrag ärgern: Sicher eine gute Gelegenheit die Herkunft der Zutaten werbungsmäßig herauszustellen und auf die taiwanishe FDA hinzuweisen.


Vorbericht im Blog: http://bobhonest.blogspot.tw/2012/08/lesetipp-deutsche-in-bubble-tee-hysterie.html

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Interessant, wie das aus Deutschland zurückschlägt: Geschäftsidee kommt aus Taiwan -> nach der Startphase steigen verstärkt Konzerne mit mehr Werbung ein -> Dann melden sich Verbraucherschutz, Gesundheitsapostel, besorgte Bürger, Ärzte geben Stellungnahmen ab usw. -> Die Sache wird populär, Schlangen bilden sich in den Läden -> Nachdem die Diskussion landesweit wahrgenommen wird, geht es via Medien zurück ins Ursprungsland. Meine Frau hat es auch in den Taiwan-Nachrichten gelesen. Gibt es ein ähnliches Phänomen auch mit anderen Ländern, z.B. TW->Italien->TW oder TW->USA->TW oder ist Deutschland mal wieder als Land der Bedenkenträger einmalig? Gruß Luo You