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Montag, Januar 14, 2013

Ärzte wetten auf das Leben ihrer Patienten (Taiwan)

Merkwürdige Neuigkeiten, Ärzte u.a. Krankenhausbedienstete in einem Ort namens "Taichun" in Taiwan (ist das mitteltaiwanische Taichung gemeint?) sollen nach diesem englischen Artikel (http://www.dailymail.co.uk/news/article-2258917/Gamblers-betting-hospital-patients-live-die--relatives-doctors-flutter.html#ixzz2HQo0rIfX) auf das Leben lebensbedrohlich erkrankter Patienten wetten. Angeblich soll das auch den Verlauf der Behandlung beeinflussen und es soll dabei um Millionensummen (in britischen Pfund umgerechnet!) gehen. Lebenserhaltende Maßnahmen sollen in manchen Fällen ausgeblieben sein, weil der Arzt mehr Geld verdienen konnte, wenn der Patient verstirbt.

Nun ist Taichung, wenn es sich darum handelt, als Gangsterstadt Taiwans bekannt, daher wundert es mich nicht so sehr. In Taipei jedenfalls habe ich bisweilen sehr inkompetente Ärzte, auch Chefärzte erlebt, die versessen auf Operationen waren und sich nicht scheuten, Symptome zu sehen, wo keine waren. In einem Fall habe ich die lateinischen Namen per Google nachgeschlagen, den Chefarzt dann aufgefordert, mir die walnussgroßen Geschwüre, die der lateinische Krankheitsname verhieß, an mir zu zeigen (sie hätten auf der Haut sitzen müssen bei der Krankheit, aber da war nichts!) und erst nach mehrmaliger Nachfrage gab der Arzt dann zu, dass da nichts sei (natürlich nicht! Knalltüte! Sowas wäre mir ja wohl aufgefallen) und die Operation wurde abgeblasen. Das war im Tri-Service-Krankenhaus in NeiHu, Taipei. Dort gibt es aber auch sehr gute Ärzte, etwa auf der Kinderstation.

Einmal stand eine Nachricht in der Online-Taipei Times, im Süden (Kaoshiung glaube ich) hätten sie Ärzte mit gefälschten med Abschlüssen eingestellt (will sagen sie hatten nie den Doktor erworben), weil das billiger sei. Wichtige Behandlungen also immer in Taipei durchführen lassen und auch da Vorsicht walten lassen, denke ich mal.

Gefunden im Forum: http://www.forumosa.com/taiwan/viewtopic.php?f=8&t=116757

UPDATE: In der Tat Taichung: http://www.taipeitimes.com/News/front/archives/2013/01/10/2003552175  

EDIT: Der Hinweis in den Kommentaren ist natürlich korrekt. Wenn man über einen Missstand in Taiwan berichtet, finden sich auch ähnliche woanders und eben auch in Deutschland. Hochstaplerärzte und sogar eine mörderische Privatklinik fallen mir spontan an, alles irgendwann mal bei STERN und SPIEGEL zu lesen gewesen. Seit also wachsam da draußen, immer erst mal fragen, wo er das Stethoskop hinstecken will und ob es nicht zu spitz ist..... Und immer gut wenn der Doc weiß, wie rum man das Ding hält.

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Für WAHNSINNIG GÜNSTIGE 2000 (in Worten: Zweitausend) Taiwandollar kann man im März in Taipei wieder am Norddeutschen Grünkohlessen teilnehmen. Mann, so billig, das hätte ich nicht gedacht. Für die paar Kröten esse ich sonst jeden Tag in der Garküche, darf für das Geld noch mit dem Hund gassi gehen, die Oma flachlegen und den Familientoyota einmal vor die Garagenwand mit 25 km/h setzen. Günstige Preise für Kohl und Seemannsmusik!
Der Tagestipp im Taiwanblog!

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10 Kommentare:

Tamasü hat gesagt…

Am Preis von 2000 NT$ ist nicht ersichtlich, daß der Gesamtaufwand für das Event 3000 NT$ beträgt. Die gefundenen Sponsoren zahlen aber jedem Teilnehmer 1000 NT$ Schmerzensgeld für die norddeutsch "Musik". Das kommuniziert der Veranstalter aus Bescheidenheit nur nicht so detailliert. Restempfindungen werden großzügig mit Küstennebel gedämpft werden müssen.

Karl hat gesagt…

Grünkohlessen:

Die Heuer beträgt dieses Mal nur NT$ 2000 pro Person; “All you can eat & drink!”:
Vier Gänge Grünkohlmenü, Flensburger Pilsener, Apolinaris und Bommerlunder.
Damit unsere Kombüsencrew einen klaren Kurs bestimmen kann, heuern sie bitte bis spätestens zum 27. Februar an.

Also bitte - das Zeug muss importiert werden und wird im Gegensatz zu Deiner Garküche nicht um die Ecke hergestellt.

Ich muss jedoch gestehen das ich noch nie teilgenommen habe. Flens ohne Werner ist auch nicht der Hammer (da bevorzuge ich Warsteiner) und so wird dieses Norddeutsche Treffen wieder ohne mich stattfinden. Aber soweit ich mich erinnere kommst Du doch aus der Norddeutschsenflachland Gegend? Ist Grünkohl nichts für dich?

Anonym hat gesagt…

Vorurteile gegenüber der medizinischen Versorgung im Rest Taiwans? Und das, weil die Ärzte in Taipei oft mäßig sind? Hm... In Kaohsiung gibt es recht viele gute bis sehr gute Praxen und Krankenhäuser. Man muss halt gucken, wo es richtig überlaufen ist. Prima sind z.B. spezialisierte Kinderzahnärzte oder das - auch im Norden bekannte - Pojen Krankenhaus (Schwangerschaft, Geburt, Wöchnerinnen-SPA, Kinderklinik). Vermeiden sollte man halt unerfahrene Ärzte im Praxisjahr, Heilpraktiker (noch mystischer als Ärzte für "Traditionelle Chinesische Medizin") und Leute, die dauernd irgendwas verkaufen wollen. Solche gibt es in D aber auch.

"Ludigel" hat gesagt…

Ohne meinen Anwalt sage ich kein Wort mehr ;-)

"Ludigel" hat gesagt…

.. zum Grünkohlessen. Zur ärztlichen Versorgung denke ich, man muss in Taiwan etwas mehr aufpassen als in Deutschland, weil alles mit 6% Steuern weniger reguliert und entsprechend auch weniger kontrolliert ist. Der konfuse oder skrupellose Chefarzt den ich hatte, hat mich schon verblüfft mit seiner Fehldiagnose. Habe ihm zum Schluss die echte Diagnose praktisch diktiert, von Dr. med. Googleheim, und er musste zugeben, dass es stimmt. Dr. med. Gesundermenschenverstand war auch beteiligt.
In D-Land geht auch manches daneben, mörderische Ärzte hat es auch schon gegeben oder Hochstapler, die vom Gabelstapler zum Chefarzt mutierten, das ist klar.

Anonym hat gesagt…

Nur mal so zur allgemeinen Unterhaltung angemerkt: An vielen deutschen Flughäfen, z.B. in D'dorf, gibt es inzwischen gar keinen Notarzt mehr. So von wegen eingeschleppte Seuchen und exotische Tropenkrankheiten draußen halten, wäre das schon sinnig. In TW steht schon medizinisches Personal bereit.

"Ludigel" hat gesagt…

...und wettet drauf, ob Du einen Hirnwurm aus Ghana oder eine Fressmade aus Sambia hast....

[tschuldigung, konnte es nicht lassen]

Anonym hat gesagt…

Lu Er Fu:
einfach mal nach 'dr. frankenstein holland' suchen und schon ist es egal ob man in Deutschland oder TW behandelt wird

"Ludigel" hat gesagt…

OK, dann doch lieber nach Taichung. Der Dr.Frankenstein klaut einem die Brieftasche, dignastiziert "Mad Cow Disease" weil er gestern abend Boston Legal gesehen hat und spritzt sich Hustensaft, während er die Hirnoperation vorbereitet. Und alles durch den deutschen Datenschutz ermöglicht, nicht schlecht.

Luo2 You1 hat gesagt…

Donnerwetter, “All you can eat & drink!” mit Flens und Bommi für schlappe 2000 NT$. Das traut sich in Deutschland kein Gastronom: Essen ja, aber Drinks besser nicht. Da lohnt es sich schon fast den Flug ein paar Tage vorzuverlegen. Wo kriege ich aber das komische Finkenwerder Fischerhemd her?