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Dienstag, Oktober 09, 2012

Tempeldach telesiert

Das billige Tele von Tamron, das Amazon.de binnen drei Tagen nach Taiwan geliefert hat, auch noch ohne Mehrwertsteuer und daher nur mit 20 Euro Aufpreis zum deutschen Preis inklusive 7.90 Euro Zollgebühr, musste natürlich einmal ausgiebig getestet werden.
Hier links ist das 4-5.6 70-300mm LD Di von Tamron, 130 Euro, rechts das 1998er Minolta 4.5-5.6 70-300mm (380 DM damals), welches mittlerweile verpilzt und verstaubt ist. Übrigens sollte man in Taiwan Objektive nicht im Schrank aufbewahren oder sonstwo ohne dicht abschließende Fototasche. Meine ausrangierten Objektive, nur noch im Schrank gelagert, sind binnen weniger Wochen völlig verpilzt und vernebelt***. Sogar vorne auf der Linse frisst bei einem der Pilz. Das feuchte Klima tut da das seine. Immer in die dicht schließende Fototasche und immer mal benutzen oder auslüften - zusätzlich habe ich Silicagel-Packungen drin (die man oft bei Geräten dabei hat).

Das Tamron hat bei 300mm starke Probleme beim Autofokus, da fokussiert es hin und her, bis es manchmal die Schärfe hat oder auch nicht. Also runterzoomen bis 180mm oder so, scharfstellen und dann wieder hoch zommen. Na ja gut, für 130 Ecken (deutscher Amazonpreis) geht das. Das alte Minolta macht solche Spirentien nicht.

Manchmal denke ich, die Schärfe könne besser sein... andererseits brauche ich laut Sehtest links bald eine Brille. Also hätte das teurere Tele wohl nicht gelohnt ;-)

Nett die Details, hier mit "heiligem Hahn". Von den "chromatischen Abberationen", den Farbabweichungen, von denen manche Nutzer in Foren berichten, merke ich aber nichts. Oder war der Baum vielleicht Rot in Wirklichkeit? Man weiß es nicht.

Eindrucksvoll zeigt sich hier, wie sehr man im Vergleich zu den 70mm auf dem Anfangsfoto doch die Details heran holen kann, hier mit 300mm. Die vielen kleinen Kerle links auf einer Art Felsen sind mir mit bloßem Auge nie aufgefallen.

Schnell noch ein Schärfetest für unsere Fotoexperten: Die Tiefenschärfe (oder heißt es Schiefentärfe... äh Schärfentiefe?) lässt sich anhand der Zaunpfähle rechts beurteilen.


*** Objektive kann man so auf Staub oder Pilz überprüfen: Hinten am Objektiv ist ein Springblendenstift (jedenfalls bei Sony/Minolta, aber auch bei anderen Systemen ähnlich), diesen mit dem Finger oder einem Teelöffelstil o.ä. vorsichtig bewegen, bis die Blende aufspringt. Dann das Objektiv gegen eine helle Lichtquelle halten und durchgucken. Bei älteren Zooms sieht man fast immer Staub, weil diese wegen ihrer Volumensänderung und Linsenverschiebung im Inneren viel "atmen" und staubige Außenluft ansaugen. Etwas Staub macht nichts. Manchmal sieht man Nebel oder gewächsartige Strukturen im Inneren oder auch auf der Frontlinse. Das ist ein Fungus, der vom Klebstoff der Linsen lebt oder von deren Vergütung und sich mehr und mehr über die Jahre ausbreitet: seine Ausscheidungen zerfressen die Linsen. In Taiwan ist alles schnell mit einer feinen Fungusschicht überzogen, auch Brieftaschen im Schreibtisch gelagert etc. Oder eben das Innere von außerhalb der Fototasche gelagerten Objektiven. Machen kann man meist nichts: Fast immer ist die Neubeschaffung billiger als eine professionelle Reinigung, bei der das Objektiv zerlegt werden muss. Wer ein 1000+ - Euro - Objektiv hat und Pilz im Anfangsstadium feststellt, kann allerdings eine Reinigung erwägen.

P.S.: Wer hat da neulich so viel herumgeklickt hier im Blog? Na? Raus mit der Sprache! Siehe die Blogoscope-Statistik unten (http://www.blogoscoop.net/blog/3571).

Bei so viel Lesern könnte man ja fast auf den Gedanken kommen, mal was vernünftiges zu schreiben. Und muss aufpassen, dass man nicht drüber stolpert über den Zacken. Thema damals war "Parken am Park", na ja, das klang aufregend, gell?

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Hi,
Ich habe die letzten Tage einige deiner Artikel gelesen.Allerdings keine 300. So am 7. Oder 8. Oktober habe ich den Rest deiner Artikel gelesen.
Sind übrigens richtig gut geschrieben und informativ. Sie decken sich ziemlich gut mit meinen Erfahrungen in Taiwan während der letzten 14 Jahren.
Gruss

Roy

"Ludigel" hat gesagt…

Danke:-) Habe auch noch ein Email-Geständnis bekommen von jemanden und fand es höchst amüsant, werde auch noch antworten... stecke gerade mitten im Sourcecode.
Das war schon eine Überraschung, das jemand gesteht ;-)