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Dienstag, Juli 08, 2014

Bizarres aus dem Taiwanverkehr

Bizarres Video:  Eine Frau blockiert an einem Fussgängerüberweg ein Auto, um sich dann mit Elan auf die Motorhaube zu werden. Sie will sicher vortäuschen, angefahren worden zu sein. Es handelt sich dabei wohl um die kommerzielle Variante eines Studentenulks, der vor einiger Zeit in Taipei grassierte. Da haben Studenten genau das selbe getan, offenbar ohne finanzielle Absicht. http://www.liveleak.com/view?i=d1b_1403976313

Eine schon länger bekanntere Variante des Unfalloper-sein Vortäuschens sind Motorrollerfahrer, die taiwantypisch sehr dicht rechts am Vorderrad eines PKWs an der Kreuzung zum Stehen kommen und dann, wenn der PKW zuerst losfährt, vorzutäuschen man sei ihnen über den Fuß gefahren. Auch hier finanzielles Interesse. Grundsätzlich ist es immer besser, Motorrollerfahrer zuerst anfahren zu lassen,  weil sein einem oft direkt vor die Motorhaube ziehen, wenn sie losfahren.

Und in Taipei-Banqiao soll ein Motorrollerfahrer Passanten mit dem Messer angreifen, meldet das Ausländerforum.

Alles natürlich nur Auswüchse. Taiwan ist ein friedliches Land, sofern man jedenfalls auf den Straßenverkehr achtet, bei dem man auf bürgersteiglosen Straßen oft genug zur Seite springen muss.

9 Kommentare:

Miri hat gesagt…

Frau auf dem Zebrastreifen: Es wirkt irgendwie so als hätte sie etwas genommen oder als sei sie krank... Vortäuschen eines Unfalls dürfte auch jmd., der klar bei Bewusstsein ist, kaum versuchen wollen, wo so viele Pkws in T. mit Kameras ausgerüstet sind. Sie scheint eher schlafen zu wollen auf der Motorhaube oder Hilfe zu suchen.

"Ludigel" hat gesagt…

Na ja, ich sage mal so. Die Kameras verkaufen sich so gut, weil die Leute so viel Schmuh machen. Ob die Frau krank ist oder nicht weiß ich für diesen Einzelfall jedenalls nicht. Es soll sich aber um ein nicht so seltenes Phänomen handeln. Auch Unfallhelfer werden ja immer wieder bezichtigt Unfallpartei zu sein.

Der Einzelfall und die Motivation der Frau bleibt natürlich im Dunkeln.

"Ludigel" hat gesagt…

Interessant auch, dass der Autofahrer nicht die Polizei ruft, von wegen gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr, Betrugsabsicht. Aber hier traut man den einfachen Sheriffs eben nicht so sehr über den Weg und lässt sie lieber raus. Am Ende beschlagnahmen sie die Speicherkarte aus dem Kamerasystem und verlieren sie dann - angetrunken wie sie manchmal im Dienst sind, die einfachen Streifenpolizisten. So gesehen könnte man einfach so lange probieren, bis man einen PKW noch ohne Kamera erwischt hat.

Miri hat gesagt…

Der Mann ist total lieb und hilft ihr noch über den Zebrastreifen, trotz des Stinkefingers.

Vlt. hat er ja hinterher noch die Polizei gerufen, oder seine Begleitung hat das gemacht, damit sie nicht sich oder andere gefährdet. Auf dem Video ist zu sehen, wie er die Frau aus der Gefahrenzone bringt. Er hätte sie ja auch einfach nur zur Seite schieben und losfahren können, stattdessen hilft er ihr noch, redet total lieb mit ihr und riskiert, dass ihm jmd. ins Auto fährt. -> Sehr soziales Land mit lieben Menschen. :-) Und auch nicht ohne die "verwirrten" Menschen, die es ja leider weltweit gibt. ;-P

Dunkelangst hat gesagt…

Ich glaube, wenn ich in Taiwan Auto fahren würde, dann würde ich grundsätzlich eine Kamera dabei haben. Alleine schon wenn ich so etwas sehe oder den Bericht vom Schotten lese, bei dem bis heute keiner weiß ob er wirklich hinter dem Steuer saß...

Ludigel, benutzt du eine solche Kamera?

"Ludigel" hat gesagt…

Ja, wir haben im neuen Auto sogar ein deutlich besseres System drin als im Alten. Nur mit Kamera konnten wir uns damals wohl fühlen, bei dem schwarz gekleideten Teenager, der auf dunkler Fahrbahn bei Regen lag, anzuhalten. Auch wenn der dann ohne Polizei ins Krankenhaus gefahren wollen wollte, der Schlawiner. Soziales Problemkind meine ich, das mal seine Ruhe im Krankenhaus haben wollte.
Ja, es spricht viel für die Schuld des Schotten, aber die massive Vorverurteilungscampagne hätte auch bei einer Unschuld vom Lande einen fairen Prozess verhindert. In der Tat hätte die Stimmaufzeichnung wohl sogar belegen können, wer nun zum Unfallzeitpunkt gefahren ist ;-)

Miri hat gesagt…

Ich würde mir rückblickend ja auch wünschen, dass meine Oma eine eingeschaltete Kamera bei sich gehabt hätte, die jeden ihrer Schritte gefilmt hätte,als sie es vor einigen Jahren als fast 90-jährige Frau wagte in Deutschland innerorts eine Straße zu überqueren und auf etwa der Mitte der Fahrbahn von einem Transporter erfasst und getötet wurde. Das würde sie nicht mehr lebendig machen, hätte aber vlt. zur Beweissicherung beitragen können. Oder auch nicht. Denn als wir Angehörigen vom Unfall erfuhren, (durch eine Freundin meiner Oma, die noch wesentlich länger beim Seniorenkreis geblieben war als sie und dann auf der Straße Omas Gehstock und ganz viel Blut sah und meine Mutter anrief und nicht etwa z.B. durch die Polizei, die die Handtasche meiner Oma sichergestellt hatte, in der sich u.a. deutlich sichtbar eine Kopie der Vorsorgevollmacht und Notfalltelefonnummern befanden), war meine Großmutter längst verstorben, gewaschen und ihr ein weißer Kittel angezogen worden und alles, was sie am Leibe trug inkl. des Schmucks, spurlos verschwunden. Da wäre vermutl. auch die Kamera weg gewesen.
Die Krankenhausleitung (Es geschah im "Armen Karl", der Blogbetreiber weiß, welche Vorzeigeklinik damit gemeint ist), schrieb später noch, wir sollten dankbar sein, dass man meiner Großmutter zusätzlich zum Waschen und Kittel anziehen noch den Zahnersatz wieder eingesetzt hätte. Selbst, nachdem man ihn darauf hinwies, dass meine Großmutter keinen losen Zahnersatz trug, den man hätte wieder einsetzen können, sondern alle echten und künstlichen Zähne fest im Kiefer verankert waren, erfolgte nicht einmal der Ansatz einer Entschuldigung seitens der Krankenhausleitung. Oder gar eine Nachforschung, wo der Schmuck "verloren" gegangen sein könnte. Na ja, o.k., man versuchte dann vonn KKH-Seite aus noch alles dem Bestatter in die Schuhe zu schieben, einem Mann, den meine Großmutter recht gut kannte und den sie sich zu Lebzeiten zusammen mit meinem Opa als Bestatter ausgesucht hatte. Und so ein Mist, der Bestatter führte auch keine eingeschaltete Kamera bei sich und konnte nicht beweisen, dass ihm die pers. Sachen meiner Oma nicht ausgehändigt worden waren.
-> Ja, Kameras sind eine tolle Sache, wenns um die Beweissicherung geht. Schade, dass sie in Deutschland so verpönt sind und sogar Beweissicherungsverbote existieren. ;-P Wie gut, dass Taiwan dsbzgl. so fortschrittlich denkt und Kameras erlaubt sind! :-)

Miri hat gesagt…

Die flächendeckende Einführung der Google Glass für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Straßenverkehr wäre durchaus eine Überlegung wert. ;-) Na ja, o.k., die Qualität der Filme und die Dauer des Filmens ist noch nicht wirklich ausgereift, ist ja im Grunde noch in der Entwicklungsphase, die Google Glass,aber in D. wäre das sicherlich sinnvoll bei den immer wieder vorkommenden fahrlässigen) Tötungsdelikten im Straßenverkehr.

Bisher ist das Tragen der Google Glass in D. auch noch nicht verboten. Und immer mehr Autofahrer trauen sich hierzulande Dashcams zu installieren, trotz der Gefahr, dass ein Richter die Aufzeichnung nicht als Beweismittel anerkennen könnte. Man hofft zunehmend, dass er es macht. Ein gutes Zeichen. ;-)
-> Deutschland wird dsbzgl. vielleicht auch bald so modern sein wie Taiwan. Was hast Du es gut, in so einem modernen Land zu leben! ;-P Bei Euch erkennen die Richter die Aufzeichnungen ja schon jetzt unproblematisch als Beweismittel an. ;-P

"Ludigel" hat gesagt…

Schon wieder ein Kulturschock für mich. DDR (deutsche d... Richter) lassen Kameraaufzeichnungen nicht als Beweismittel zu. Haha! Weil sie ohne Einverständnis des Amokfahrers aufgezeichnet worden, der gerade die Schulklasse überfahren hat. Haha! Kicher! Roll on the floor. Ach Doofland....