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Dienstag, Mai 22, 2018

Krebs-"Epidemie" in der Firma (Update)

Hat der Krebs schon dreimal in meinem Großraumbüro zugeschlagen?

Kurz vor der vermutlich nur einstweiligen Blogabschaltung wegen neuen EU-Recht noch ein großes Thema. Ein beängstigendes genauer gesagt. In meinem Großraumbüro in der Firma geht im Umkreis von etwa 30 Meter Luftlinie offenbar eine schwerwiegende Krebserkrankung um. Darmkrebs genau gesagt. Bösartig wie er nur sein kann. Vor Jahren schon (2012 etwa) erkrankte eine Kollegin vom Vertrieb, eine End-20igerin. Der bösartige Krebs hatte im Darm begonnen und in der Leber Metastasen gebildet. Meine Frau und ich waren in den tapferen Kampf der Kollegin oft involviert. Etwa als wir sie sich kaum noch auf den Beinen haltend mit dem Auto in den Süden Taiwans gefahren haben, wo sie in einem Tempel religiöse Erbauung erfuhr und danach eine so deutliche Verbesserung ihres Gesundheitszustandes hatte, dass man schon von einer Wunderheilung sprechen konnte. So wurde es mir damals erzählt. Bei näherer Betrachtung war dann aber wohl doch Chemotherapie involviert, die der Kollegin wenigestens noch einige Jahre erkauft hatte.

Als es wieder schlimmer wurde, ging die Kollegin eine Spezialklinik nach Japan. Frau und ich waren in die Beschaffung experimenteller Medizin beteidigt, die man in Taiwan nicht hätte kaufen können und die der Arzt allein nicht bestellen konnte oder wollte. Leider war am Ende alles umsonst, die Kollegin verstarb. Es gab einen Abschied bei ihr am Krankenbett, kurz vor ihrem Tode. Nie werde ich die pseudolockere Athmosphäre vergessen, mit denen wir Kollegin das Feeling von so vielen Business-Meetings vorher krampfhaft aufrecht erhalten wollten. Niemand wollte weinen, wer weiß wo das geendet hätte.

Die Artikel zu dem damaligen Fall:

http://osttellerrand.blogspot.tw/2012/12/wichtige-mission-in-den-suden.html

http://osttellerrand.blogspot.tw/2017/03/machs-gut-p.html

Nun gibt es leider einen zweiten Fall. Eine Kollegin vom Produktmanagement hatte ähnliche Symptome bei sich festgestellt und begab sich zum Arzt. Dort erhielt sie eine ähnliche Diagnose. Die Frau ist eine Enddreißigerin mit zwei kleinen Kindern und hat jetzt laut Arzt noch 1 bis 2 Jahre zu leben.

Leider geht es noch weiter. Die Symptome treten auch noch bei einer dritten Kollegin auf. U.a. ist okkulter Stuhl da ein Symptom. Die Kollegin hat auch noch einen Strauß von weiteren Symptomen so dass sie bösartigen Darmkrebs mit Metastasen befürchtet. Zum Arzt will sie nicht, wie sie im Gespräch mit meiner Frau kundtat. Sie hat zu viel Angst vor dem Todesurteil durch den Arzt.

Alle sitzen wie gesagt in unmittelbarer Nähe. Leben fast nur von Gemüse und Fisch wie hier üblich bei den Damen. Kein Alkohol, kein Rauchen. Nur Opfer Nr. 1 hat etwas geraucht auf den Business-Meetings mit den quarzenden japanischen Geschäftsfreunden.

Ich selbst hatte in Taiwan ja nur ein guartiges Wachstum, da will ich mich nicht beschweren. Aber man muss sich klar machen dass ein Langzeitaufenthalt in einem Land, in dem die Luft versmogt ist (jedenfalls hier in der Stadt) und das Essen von einem Chemieskandal nach dem anderen heimgesucht wird, üble Langzeitfolgen haben kann. Ich drücke der dritten Kollegin die Daumen.

Vielleicht letzter Artikel vor der Blogabschaltung. Ich wünschte, es wäre etwas nettes.

Update: Die Kollegin verstarb etwa 2 Wochen nach dem Erscheinen dieses Artikels. Entschieden zu jung, die beiden Opfer und so nah beieinander räumlich und zeitlich in der Erkrankung.

3 Kommentare:

Martin hat gesagt…

Kann ein blöder Zufall sein.
Muss aber kein blöder Zufall sein. Hierzulande (DE) muss man da gleich an den aktuellen Fall denken, wo ein Mitarbeiter eine Reihe Kollegen in die ewigen Jagdgründe befördert hat:
https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/neues-gutachten-zum-pausenbrot-gift-100.html

Viele Grüße
Martin

"Ludigel" hat gesagt…

Ich gebe zu, dass mir der Gedanke auch kam. Obwohl sich keine weiteren Indizien in dieser Richtung finden ließen. Der deutsche Fall scheint übrigens einen alten englischen nachzuspielen. Sechziger oder Siebziger Jahre, gibt sogar einen GB-Film drüber. In einer Fabrik hat ein Kollege sogar den Schrank mit wunderschönen Bechern mit Union Jack befüllt und dann immer die dunklen Becher mit Schwermetallen eingerieben. Gab auch mehrere Todesfälle über Jahre. Ob das das Vorbild für den Irren aus Deutschland war?

Martin hat gesagt…

...das mit den Indizien ist natürlich so eine Sache - vielleicht verwendet nicht jeder Giftmischer gleich so viel Gift dass das Pulver auf dem Brot richtig auffällt und dass sich Getränke farblich und geschmacklich sehr deutlich ändern.
Aber wahrscheinlich gibt es keinen Giftmischer. Es kann auch etwas wie Gifte in der Lüftungsanlage etc. sein. Oder alles totale Zufälle.
Viele Grüße
Martin