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Mittwoch, November 19, 2014

Gewünschte Nichtkunden

Weiter in der Planung zur Auswanderung nach Manila, Philippinen. Siehe auch hier: http://osttellerrand.blogspot.tw/2014/11/als-kleinunternehmer-in-manila.html


Sicher hat die Planung der Auswanderung nach Manila etwas beunruhigendes. Als ich mal kurz durch eine deutschsprachige Philippinen-Nachrichtenseite brauste, fiel mir schon die hohe Zahl der toten Ausländer ins Auge. Ein Koreaner saß in seiner Wohnung gefesselt und erstochen auf dem Stuhl, Handy und Laptop fehlten. Ein Holländer lag ausgeblutet auf seiner Rattan-Couch, er war zuletzt mit drei Damen in der Wohnung gesehen worden. Sofort merkte mein zynischer Expatverstand an, der Japaner, den das "Expatgeschäft" meiner Manilafamilie als Dauerkunden hatte (nichts anrüchiges sondern Vermietungsgeschäft) hätte da sicher einen Vorteil mit seiner japanischen Bondage-Geschichte gehabt. Bindet man das Mädel fest, kann sie einen nicht erdolchen. Auch wieder eine Lebensweisheit für sich. Ein anderer Holländer wurde in seinem Büro in den Kopf geschossen, nachdem er viel Bargeld von der Bank geholt hatte. Man muss dazu wissen, dass es auf den Philippinen keine Überweisungen zwischen verschiedenen Banken gibt, dafür aber viele arme Leute und ebenso viele Waffen. Einem Deutschen (?) wurde auch in den Kopf geschossen, als er auch Bargeld abgeholt hatte und das, obwohl er schon vor den Räubern kniete. Ein weiterer Holländer saß tot und vielleicht natürlicherweise gestorben auf seinem Stuhl, hatte viel getrunken sagte die Maid. Und versteckte schnell die Giftampulle? Ein Franzose lag tot und verwest in seinem Haus, eine Patronenhülse neben sich. Eine Maid steckte das Haus in Brand um ihren Anstellungsvertrag zu vernichten (hä?) und tötete so eine weitere Maid. Ein Saudi sollte seine Maid vergewaltigt haben, wurde aber wegen Diabetes und weil seine Frau hübscher sei freigeprochen. Ein Inder wurde wegen Vergewaltigung der Maid verhaftet ("zu wenig Zucker gegessen" vermeldete mein zynischer Expatverstandesteil, der jetzt besser die Klappe gehalten hätte) und .... eine andere Maid hatte reihenweise ihre Arbeitgeber vergiftet um dann mit Wertsachen beladen die nächste Anstellung zu suchen und war zwischendurch zweimal aus dem Gefängnis ausgebrochen. Es gab noch zwei Frauen, die teilerschlagen und bei lebendigem Leib eingefroren waren und mehrere tote Familien, ich wollte das nicht mehr alles lesen.

 Junior (3) bestand drauf, dass ich dieses Foto von dem Baum in der Mitte machte aus dem Auto heraus. Hat irgendwie was.


Da Gattin und Schwesterherz der Gattin im Dual-Drachenmodus bereits alles in die Wege geleitet haben, will ich auch nicht mit so typisch teutonischen Einwänden kommen und erkenne jedenfalls eingeladene Damen (betrifft mich nicht) und Geldabheben als Problemzonen. Für letzteres braucht man in Manila offensichtlich sechs Leute mit Schnellfeuerwaffen als Leibgarde.

In das Vermietungsgeschäft wollen wir auch investieren. Also will mein Dualdrachen aus Frau und Schwesterherz. Interessant fand ich - und hier drum sollte es eigentlich in diesem Artikel gehen -, dass Schwesterherz als Vermieterin grundsätzlich Einheimische als Kunden ausschließt. Klingt lustig und widersinnig, macht aber Sinn. Und ist mir aus meiner Lateinamerikareisezeit als Vermieterprinzip wohlbekannt. Schlichtweg schlagen Einheimische alles kurz und klein. Im Falle des Mietobjekts käme hier nur die philippinische Oberklasse aus Kostengründen in Frage, aber selbst die schlägt die Mietobjekte in Klump. Das sind Leute, die eigentlich in ihren abgeschotteten Villenvierteln leben, manchmal noch Spanisch sprechen und die Einheimischen als "Indios" bezeichnen, bar jedwedem Sinns. Die Leute sind wohl schlichtweg zu "elitär" um Rücksicht auf das Eigentum von Lakaien wie Vermietern zu nehmen. Es claro und ist muy bien, nur sollen sie dann eben woanders mieten. Sonst bräuchte man eine einheimischengerechte Wohnstatt mit Gummitapete.

So, fehlt noch der Zusatz, dass wir natürlich auf die Philippinen auswandern, weil wir die Leute so nett und freundlich und hilfsbereit und multikulti finden und mordsmäßig (kicher) an der Landeskultur interessiert sind. Es verdad.

*** Wenn die Magenkrankheit nicht bald aufhört wird dieses Blog womöglich noch unerträglich sarkastisch oder eher zynisch, aber das ist derzeit halt eine medizinische Frage. ***


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