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Mittwoch, Oktober 30, 2019

Saga um geflüchteten Unfallfahrer Zain D. kommt zum Ende

Das Ende einer langen Saga

Die Geschichte um die Auslieferung des Unfallfahrers Zain D., einem Briten pakistanischer oder indischer Herkunft, hat nun offensichtlich ein Ende erreicht, wie diesem Artikel (Link Focustaiwan) zu entnehmen ist.

Um es kurz zu rekapitulieren, D. hatte im Jahre 2010 in Taipei offenbar einen Motorrollerfahrer getötet, als er stark betrunken den Roller von hinten mit seinem alten Mercedes angefahren hat. Der Fahrer des Rollers, der offenbar der einzige Brotverdiener einer hiesigen Familie war, wurde dadurch getötet. Zain wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt nach einem Prozess, der viele Fragezeichen über die faire Behandlung von Ausländern hier und über die Verbindungen der Polizei hin zum organisierten Verbrechen aufgeworfen hat. Mein letzter Artikel dazu ist hier: https://osttellerrand.blogspot.com/2018/03/ist-er-immer-noch-im-knast.html

Zain D. entzog sich der Haft durch Flucht und war längere Zeit in der Schweiz und in Schottland untergetaucht, ohne dass irgendjemand sein Fehlen bemerkt hatte in Taiwan. Kurze Zeit, nachdem dieses Blog hier damals die Frage gestellt hatte, was aus Zain D. geworden sei (damals wurde das Blog ja noch gelesen), ging dann eine große Suche nach ihm los und am Ende wurde versucht, ihn von Schottland nach Taiwan ausliefern zu lassen, was nun endgültig gescheitert ist. Nichtsdestotrotz hat Zain D. 2 Jahre und 10 Monate in Haft gesessen, wenn auch in Auslieferungshaft in Schottland.

Ich denke, der Fall Zain ist interessant für Ausländer in Taiwan, denn er offenbart meiner Meinung nach folgendes:

1. Ausländer stehen bei Vergehen oder gar Verbrechen sehr viel stärker im Fokus der Inselaufmerksamkeit, bis hin zum nationalen Spektakel.

2. Hat man wie Zain D. in diesem Fall Interdependenzen zum organisierten Verbrechen, kann das über die Verbindungen des selbigen zur Polizei Nachteile bedeuten. So wurde das ermittelnde Polizeirevier von den Banden geschmiert, die auch den zweiten Verdächtigen in diesem Fall als Parkwächter o.ä. angestellt hatten.

3.Ausländer werden in der Regel über Entschädigungszahlungen weit mehr zur Kasse gebeten als Einheimische.

4. Die Öffentlichkeit in Taiwan reagiert sehr stark auf Berichterstattung von Vergehen von "Weißen" in Taiwan. Sonst wäre der Fall damals nicht monatelang fast in der Endlosschleife in den Nachrichten gekommen. Und die anfängliche Herzlichkeit der Taiwaner uns "Bignoses" gegenüber ist spätestens nach diesem Fall einer gewissen Skepsis gewichen.

5. Einzelne Ausländer können etwas verändern in Taiwan! Zain D. verdanken wir immerhin die biometrische Erfassung von uns Bignoses bei der Einreise und Ausreise, damit niemand wieder mit einem geborgten Pass die Insel verlässt - wie damals Zain D.


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Ludigel blogt wieder, als Gegenpol zum
Romaneschreiben, das ihm oft Alpträume
beschert. Die Leute wollen's halt verrückt und
brutal. Co-Produktion mit anderem Autor.
Weird stuff. Holy shreck.

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