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Montag, Oktober 21, 2019

Briten verrückt?

Ludigel war selbst auf der Insel des Irrsinns, um sich den Wahnsinn aus erster Hand anzusehen

Dieser Tage schwebt einem natürlich die Frage im Gebeiß, wie verrückt sind die Briten? Großbritanien steht ja kurz vor dem Brexit, wo ich diese Zeilen schreibe. Denn der 31.10.2019 ist angepeilt, wird aber vielleicht schon wieder verschoben. Ich gebe zu, meinen Mitsubishi mit deutschem Kennzeichen habe ich vorne und hinten vorsorglich mit dem Union Jack, also der britischen Flagge versehen, um Wutausbrüche gegen meinen Wagen zu vermeiden.

Wie verrückt sind die Briten dieser Tage? Obelix wüsste eine Antwort, aber hier handelt es sich nur um eine Folkloregruppe aus Warwick, die ich hiermit für den Kontext um Entschuldigung bitte.

Ich hatte ja schon erwartet, dass man an den Straßenecken oder wenigstens in den Pubs lautstarke Brexit-Diskussionen hört oder man gar als erkennbarer EU-ler (wegen Autokennzeichen) auf die bösen Krauts angesprochen wird. 

Und wie war es nun?


Brexit mag eine Einbahnstraße in den Irrsinn sein (Foto wieder Warwick), aber davon zu merken war freilich garnichts. Nur ein einziges Mal sah ich jedemanden mit einem Bollocks-to-Brexit - Aufkleber am Körper aus einer Raststättentoilette kommen. Sonst waren die Engländer so wie ich sie kenne in den ländlichen Gegenden, weitab von London. Ruhig, gelassen und höflich.

Alte Hospiz in Warwick, nahe der Burg. Eintritt war uns immer zu teuer, meist 15 Pfund aufwärts, oft 35 pro Person. Na ja, die legen für den Brexit auf die hohe Kante.

Bei mir stellte sich ein ganz eigenartiges Gefühl ein. Nämlich das, nach Hause gekommen zu sein. Als wir Marks und Spencers besuchten, erinnerte ich mich daran, wie ich dort Teatime mit meiner mittlerweile verstorbenen Großmutter (Deutsche, nach 45 nach GB ausgewandert). Ich verstand alles, konnte alles lesen und war einfach irgendein mittelalter Typ auf der Straße. Nach Taiwan eie willkommene Abwechslung.
Ich gebe freilich zu, ich gehöre wohl zu dem Kreise der Anglophilen und wir Hannoveraner stehen ohnehin im Verdacht, anglophil zu sein. Schließlich ist die royale Gang in Buckingham (habe diesmal den Palast sogar von innen gesehen!) von unseren hannöverschen Welfen abstammend. Die Welfen sind Hannovers eigene Royal Family. 
Nichtsdestotrotz ist mir für Deutschland natürlich die Republik die liebste Staatsform, aber in England darf man eben auch der Vergangenheit zugewandt sein. Vielleicht verwechseln die Briten dieser Tage ja Folklore mit Zukunft, ich weiß es nicht.

Durch den Brexit wird Großbrittanien wohl eher kleiner werden, als dass das British Empire zurück kommt. Aber gut, hat man manche Wege erstmal eingeschlagen, ist es schwer zurückzukehren.

Meine Verwandten jedenfalls diskutierten den Brexit eher mit Amüsement und hochgezogener Augenbraue. Auch das sehr britisch. Aber keine Sorge, für einen Hanexit, den Exit des Königreichs Hannover aus der Bundesrepublik bin ich nicht, auch wenn ich ganz in der Nähe der Marienburg im hannöverschen Land wohne. Ist das Ö in "hannoversch..." eigentlich noch en Vogue? Aber das ist sicher ein anderes Thema.

Frau löchert mich nun, demnächst nach England zu ziehen und wir versuchen gerade, unser Taiwaneinkommen zu substituieren, um das wahr zu machen. Na, wenn es klappt (glaube ich ja selbst nicht), dann können wir mal ausprobieren, ob man wirklich noch bis 32.12.2020 dort rüberziehen kann als EU-Bürger.

In der Nähe von Stratford upon Avon. Englischer geht es nicht mehr.

Wie oben. Meine Verwandtschaft ist ganz in der Nähe in Alcester (gesprochen: Olster) oder Worcester (da wo die Sauce herkommt, gesprochen "Wuster") zu finden.

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