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Freitag, Januar 12, 2018

Taiwan Lebensmittelstatus 2017: krebserregender Stoff legalisiert!

Seit ein paar Tagen bin ich wieder in Taiwan. Und habe merkwürdige und sehr störende Symptome, die ich als allergisch einstufe

Abgesehen von einem Hexenschuss beim 150 kg-Pakete-Stemmen war ich während der 5 Wochen meines vergangenen Deutschlandaufenthalts die reine Gesundheit. Doch kaum seit ein paar Tagen in Taiwan (seit dem 03.01.) bin ich ein gesundheitliches Wrack. Eine Vorgeschichte habe ich ja: Seit meinem Kommen 2004 hatte ich in Taiwan ständig allergische Symptome (eine Miniversion von dem was ich jetzt habe), die bei Aufenthalten außerhalb Taiwans am dritten Tage völlig verschwanden. Ich dachte immer, was kippen die Taiwaner bloß ins Essen? Die Antwort war u.a. DEHP, ein industrieller Schmierstoff, der wohl seit den 90er-Jahren Palmöl in Taiwan ersetzt hat und in fast allen Lebensmitteln war.

Siehe hier: 
https://en.wikipedia.org/wiki/2011_Taiwan_food_scandal
und auch hier bzgl. anderer problematischer Stoffe:
https://en.wikipedia.org/wiki/2013_Taiwan_food_scandal
und hier:
https://en.wikipedia.org/wiki/2014_Taiwan_food_scandal

2011 verschwanden dann die Symptome. Im Jahre 2015 hatte ich dann allerdings ein gutartiges Wachstum, das zu einer Art Organversagen führte und operativ behandelt werden musste, laut Tierversuchen lässt es sich auf DEHP zurückführen (auch wenn das gutartige Wachstum auch andere Gründen haben kann, wie immer bei solchen Dingen).

 Wo ist mehr Plastik drin? Im Essen oder im Löffel?

2016 hatte ich dann keine Symptome mehr, aber nun nach der Rückkehr nach Taiwan bin ich wieder voll dabei. Lassen wir meine persönlichen Symptome und fragen wir uns stattdessen, wie es im Jahre 2017 mit der Lebensmittelsicherheit in Taiwan ausgesehen hat. Aufgefallen ist mir, dass man von Lebensmittelskandalen rein gar nichts mehr hört. Ganz im Gegensatz zu früher. Soll das nun heißen, dass die Taiwaner ihre Lebensmittelindustrie komplett umgekrempelt haben? Oder - so dachte ich sogleich - hat die neue Präsidentin Tsai Ingwen  (DPP, seit 2016 im Amt) eventuell die Regularien aufgeweicht?

Ich weiß es natürlich auch nicht, aber folgender Link stimmt wenig optimistisch:
http://courageworld.ch/TaiwanFood.htm

Dort heißt es, berufend auf einen Universitätsprofessor, dass Taiwan 2017 mehr "relaxed" bei der Lebensmittelsicherheit sei, im Gegensatz zu anderen Ländern. Und dass - eine 2017er Meldung) der erlaubte Pestizidgehalt der Nahrung 1000 mal so hoch sei wie in Europa. Außerdem sei das Dioxin-Kontrollsystem zusammengekracht. Näheres wird nicht angegeben sondern auf einen TV-Bericht verwiesen.
Außerdem haben die pfiffigen Taiwaner einen Kustgriff gemacht. Der toxische Flüssigkunstoff DEHP ist laut dem Link 2017 nicht mehr als "toxic chemical material" sondern nur noch als "concerned chemical material" eingestuft.

Weil also das krebserregende, leibesfruchtschädigende und Diabetes auslösende DEHP in Taiwan als illegaler Palmölersatz so beliebt ist, hat die Regierung die Konsequenzen gezogen und den Stoff offenbar legal gemacht! Das würde meine derzeitigen Symptome erklären, die wie eine Maximalversion dessen sind, was ich bis 2011 hatte (offenbar: China-Times, April-21-2017).

Ich gebe meinen Symptomen (die ich meiner einer gewaltigen Apotheke bekämpfe) noch 2 Wochen. Wenn sich dann nichts ändert, muss ich die Zelte im Chemiewunderland Taiwan abbrechen, dem Gejammere von Frau und Junior zum Trotze.


7 Kommentare:

Doppelpass hat gesagt…

Lieber Ludigel,

Ich lebe seit 7 Jahren in Taiwan und habe keine deiner Symptome. Warum?

1. Gemuese kaufe ich nur bei Costco. Das ist zwar teilweise auch aus lokalem Anbau, allerdings traue ich der Supply Chain und Selbstkontrolle eines US-amerikanischen Grossunternehmens weitaus mehr Verantwortung (und Angst vor klagewuetigen Taiwan-US-Doppelstaatsbuergern) zu, als dem steuerhinterziehenden Marktverkaeufer und seinem illegal in Uferboeschungen angebautem Arsen- und Bleigemuese.

2. Keine 60 NT Lunchbox und kein Mikrowellenessen vom Conveniencestore. Niemals! Ohne Ausnahme!

3. Kein Schweinefleisch.

4. Keine Kaltgetraenke, es sei denn sie werden von UNI-President oder SWIRE Coca Cola produziert. Wasser wird mehrere Minuten abgekocht. Keine Saefte ausser selbstgepresst,

5. Keine Instant-Nudeln.

6. Keine chinesische Medizin.

7. Viel loser Gruener und schwarzer Tee nach dem Essen.

8. Kein Kaffee.

9. Keinerlei Essen vom Nachtmarkt. Ohne Ausnahme.

10. Keine wilde Pillenmischung vom taiwanischen Hausarzt bei Erkaeltungen. Nur Aspirin, heisse Zitrone, und Mentholinhalation.

11. Kein Bier, nur ab und an ein Glas Wein. Auch keinen harten Alkohol.

12. Zwei mal die Woche Sport im Fitnesscenter.



Ergebnis: Ich bin nicht mehr oder weniger Gesund als zu meiner Zeit in Deutschland. Insgesamt war ich nur 3 mal beim Arzt in Taiwan.

Martin hat gesagt…

Oh je, wie unangenehm. Wenn Du 3 Tage garantiert ungefährliches futtern würdest, hört es dann auf? (was auch immer das wäre, z.B. importierter Reis und dann selbst gekocht...) Blöd wenn man dem nicht ausweichen kann bzw. nur durch Landeswechsel.
Muss daran denken dass ich 2006/2007 ein paar Mal in China war: immer nach einigen Tagen fingen meine Hände und Beine zu jucken an, ganz unangenehm und so wie ich es noch nie erlebt hatte (also anders als bei Brennesseln oder wenn man nach einer Winterwanderung an die Heizung sitzt usw.) Nach drei Tagen in DE waren die Symptome dann wieder weg.
Viele Grüße
Martin

"Ludigel" hat gesagt…

Mittlerweile auf dem Wege der Besserung dank Einnahme einer halben Apotheke von mehreren ratlosen Ärzten verschrieben. Manchmal denke ich, dass es nur eine Nachwirkung vom Hexenschuss in Verbindung mit Sellerie-Einnahme im Flugzeug war, denn gegen letzteres bin ich allergisch. DEHP-Skandal hin oder her geht laut einem wissenschaftl. taiw. Artikel in der Schwankungsbreite unter. Bestimmender Faktor für den DEHP-Gehalt des taiwanischen Menschen ist offenbar, ob sie Mikrowellenessen im Convenience-Store essen oder nicht! Das ist ab sofort tabu bei mir. Nur kaltes kann man dort essen. Oder vielleicht in der eigenen Microwelle OHNE Plastikverpackung heißmachen.

Anonym hat gesagt…

Hier der Link zu dem Kommentar in der China Times: http://opinion.chinatimes.com/20170420004651-262103

Anonym hat gesagt…

Hallo Ludigel,
der Post Nr.1 von Doppelpass hat sehr schön aufgelistet was wichtig sein kann.
Nur das mit dem Kaffee würde ich bestreiten. Importierte ganze KaffeeBohnen, und selber die Bohnen dann mahlen für das Kaffeepulver. Und schwarz wie die Nacht den Kaffee genießen.
Besser auch die Mahlzeiten selber frisch kochen. Komplett ohne Conveniece Produkte kochen.
Mit den Pestiziden sind mir in Asien auch schon bedenkliche Geschichten zu Ohren gekommen.
Z.B. Shrimps und Melonen waren so verseucht das sich unwissende Leute richtig vergiftet hatten damit. Die waren ein paar Tage richtig krank. Man sollte schon besser umfassend Informiert sein. Drücke Dir die Daumen und wünsche gute Besserung. Gruß Max

"Ludigel" hat gesagt…

Danke für alle Wünsche. Die Taschenapotheke hat es unter Kontrolle. Jetzt das spannende Spiel was passiert, wenn ich die Medikamente Stück für Stück weglasse.
Zum DEHP will ich noch mal ein Post schreiben über diese wissenschaftliche Untersuchung. Nach dieser kommt es darauf an in Taiwan die Kombi aus HITZE (auch Mikrowelle!), PLASTIK und ESSEN zu vermeiden, denn heißer Kunststoff gibt DEHP (Flüssigkunstoff) ab.
Offenbar haben Seven-Eleven Mikrowellengericht-Esser wie ich das oft war sehr viel höhere DEHP-Werte als andere "Taiwaner" und das sowohl vor oder nach dem DEHP-Skandal!

Hießes Plastik hat man in Taiwan auch an unzähligen Garküchen, wenn es heiße Suppe im angeschmolzenen Platikbeutel gibt oder wenn man eben dünne Plastiklöffel zur Suppe nimmt wie ich gestern Abend.

Ab sofort: nein Danke bei heißem Essen im Plastikbeutel
Nein zum Plastiklöffel in der Garküche
Kein Convenience-Store Mikrowellenessen mehr. Maximal kalt ins Büro mitnehmen, auf richtigen Teller und dann in die Büro-Mikrowelle.

Zur Zeit esse ich praktisch nur Obst als Radikaldiät. Nur was ich da an Pestiziden schlucke ist auch mal einen Gedanken wert.

Anonym hat gesagt…

Hallo Ludigel,
Es gibt so Henkelmänner Essensbehälter aus VA Edelstahl.
Gibt es in unterschiedlichen Größen.
Dazu natürlich eigenes Besteck anschaffen...wenn man unbedingt unterwegs essen möchte.
Dann kann man ganz problemlos das Essen mit ins Büro mitnehmen.
Gut sind auch immer Eintöpfe selbstgekocht. Getrocknete Grüne Erbsen oder Linsen.
Kann man bei Bedarf auch portionsweise einfrieren und hat dann immer was zum Essen wenn es mal sehr schnell gehen muss.
Gruß
Max