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Montag, Januar 04, 2016

Nautec GMT, durchwachsenes Update

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Sie wurde wenig getragen und liegt künftig wohl noch tiefer in der Uhrenschublade: deutsch-chinesische Nautec GMT

Die Nautec GMT hat wohl ein deutsches Unternehmen dahinter, das recht formschöne Standardgehäuse in China fertigen lässt und auch chinesische Uhrwerke einschälen lässt. Das Ergebnis waren anfangs oft kritisierte Uhren, denen offenbar öfter mal eine "chinesische Qualität" unterstellt wurde. Mit dem massiven Vertrieb über Shoppingsender in Deutschland soll aber laut Uhrenfreunden die Qualität erheblich zugenommen haben. Und so fand wie berichtet im Mai 2015 auch eine Nautec mit einem (Pseudo-)GMT-Werk mit Automatik und in der ungewöhnlichen Orangemetallic Farbe ihren Einzug in meine Uhrenschublade. Leider zu erhöhten Portokosten aus Deutschland nach Taiwan, weil der private (!) Vorbesitzer mir erst nur den leeren Uhrenkarton schickte und dann die Uhr nachgereicht hat, was zweimal Forwarderkosten verursachte.

http://osttellerrand.blogspot.tw/2015/05/shoppingsenderuhr-26-euro.html



Da kann aber die Uhr nichts zu. Das mitgelieferte Metallarmband mit seinen Madenschrauben machte auch erst einen hochwertigen Eindruck. Ließ sich wie viele chinesische Armbänder aber einfach nicht richtig kürzen, denn die verdammten Maden saßen fest - schlimmer als die Made im Speck. Das mag ein leidensfähiger Uhrmacher besser können als ich und ich will auch das der Nautec nicht ankreiden. Kurzerhand kam ein schickes englisches Lederarmband wie im Bild dran und die Nautec und ich wurden zunächst Freunde. Übrigens handelt es sich streng genommen bei der GMT nur um eine Pseudo-GMT. So nennt man Uhren, die zwar einen im 24h-Modus laufenden Zeiger haben, der aber fix an den normalen Stundenzeiger gebunden ist. Sprich wenn es wie im Bild etwa 4 Uhr auf der Normalanzeige ist, kann der 24h-Zeiger nur entweder auf 4 oder 16 Uhr auf der 24h-Skala gedreht werden. Das entspricht der 2 oder wie im Bild der 8 auf der Normalskala. Für die 24h-Skala hat die Uhr einen drehbaren Ring wie oben im Bild, der die 24h-Einteilung hat und bei dem man, wenn der Pfeil auf der Skala auf 12 Uhr stünde, also einfach die 24h-Anzeige der lokalen Zeitzone sehen würde.
Will man aber nun wie oben im Bild eine zweite Zeitzone einstellen, dreht man einfach den "Tauchring" so, dass der 24h-Zeiger die zweite Zeitzonen-Stunde anzeigt, fertig! Ein toll einfaches Konzept.

So schienen die Nautec und ich auch Freunde zu werden, jedoch trübten zwei Dinge schnell unsere Freundschaft und die Handgelenkzeit des Nautec-Tickers:

a) Der Tauchring dreht sich so leicht, dass man sich laufend die eingestellte zweite Zeitzone wieder verstellt. Fehlschlag als Reiseuhr!

b) Obwohl ich die verschraubte Krone der immerhin mit 300m-Wasserdichtigkeit angegeben Uhr immer fest zugedreht habe, sorgte im Sommer die Klimaanlage meines Autos (linkes Handgelenk nicht allzu weit vom Auslass entfernt) für eine leichte Vernebelung des Glases von innen, die zwar nicht dramatisch ist, aber Zweifel an der Dichtigkeit aufkommen lässt. Und nicht so besonders schön aussieht.

Wäre ich öfter in Deutschland würde sie sicher wieder zum noch geringeren Preis in der Bucht verschwinden, aber so fristet sie ihr Dasein in der Uhrenschublade. Als Mahnung, doch nicht zu sehr dem billigen Glimmer beim Uhrenkauf zu verfallen. Zur Genauigkeit kann ich daher nicht mal viel sagen, weil sie wenig am Arm war. Sie lief anfangs mit den üblichen +15 Sekunden pro Tag, aber chinesische Laufwerke pflegen eigentlich schnell ihr Gangverhalten Richtung +1 Min/24h zu verändern nach meiner Erfahrung. Getestet habe ich das jedoch nicht mehr und wir wollen von der tief tauchenden Uhr natürlich nur Gutes annehmen.

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http://osttellerrand.blogspot.tw/2014/08/uhrenwahnsinn-teil-x-gigandet-sea.html

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